Die Kulturdezernentin Milena Karabaic begrüßt die Anwesenden herzlich. Sie verweist auf die wichtigen Themen, die bei vorigen Rheinischen Archivtagen behandelt wurden. Auch das aktuelle Thema ist ein solches: Überlieferungsbildung ist eine der zentralen Aufgaben.
Eine Überprüfung bisheriger Methoden ist sinnvoll, gar geboten. Sie thematisiert kritisch die Verhältnisse von “Ewigkeitskosten” der Archivierung und von nicht genutzten Beständen. Sie betont, dass nicht nur Eliten wie Wissenschaftler mit den Archivalien angesprochen werden sollten, sondern alle Bürgerinnen und Bürger. Erst damit werden Archive wie alle anderen kulturverwahrenden Institutionen ihren Aufgaben gerecht. Das Bewusstsein dieser ihrer Rolle sollte weiter geschärft werden.
Archive im Kontext weiterer kulturschaffender und -verwahrender Institutionen sollten sich immer kritisch ihrer Rolle und ihrer Stellung im kulturellen Umfeld bewusst sein, um die Bewertungspraktiken und Überlieferungsbildung auch dauerhaft auf tragfähige Konzepte aufzusetzen. Sie nennt hier als positives Beispiel das Bewertungsmodell für den Bereich Schule, das im LVR-AFZ entstanden ist und ruft dazu auf, diese wichtige Arbeit fortzusetzen.