Herr Wolf möchte Gründe für das Blog Siwiarchiv, Lösungswege zur Erfüllung der gestellten Aufgabe, Zahlen und Erfahrungen anführen. Erst seit 2002 gebe es einen archivischen Arbeitskreis der Archive im Kreis. Zunächst habe man “in der analogen Welt” einen Archivführer erstellt. Da es drei fundierte regionalgeschichtliche Zeitschriften, zwei Heimatvereine mit fundierten Publikationen sowie weitere Heimatkalender und Publikationen gebe, sei schnell klar gewesen, dass das Kreisarchiv auf diesem Gebiet nicht als zusätzlicher Konkurrent auftreten müsse. Man habe deshalb sich deshalb auf das 2012 begonnene Blog konzentriert, das nach wie vor das bundesweit einzige regionalhistorische Blog sei.
Alle beteiligten Archive haben einen eigenen Zugriff und können ohne redaktionelle Zwischenschicht Beiträge einstellen. Das Blog ist offen für Gastbeiträge. Einziges Kriterium ist, dass eine Publikation die Region historisch betreffen müsse. Derzeit gebe es 1084 Beiträge, 605 bzw. 677 Bilder und Medien, 113 Galerien mit 714 Bildern, 895 Kommentare, über 1 Mio. Seitenzugriffe und 77.778 Besucher. Die relativ geringe Anzahl von Kommentaren sieht Herr Wolf eher als Ansporn. Allerdings habe man positive Erfahrungen mit der Art der Kommentare gemacht. Sehr selten habe aus rechtlichen Gründen etwas gelöscht werden müssen.
Das Blog sei finanziell ressourcenschonend. Es koste monatlich 3 Euro für das Hosting. Man habe aber einen unmittelbaren Nutzer- und Medienkontakt, da inzwischen auch die Zeitungsjournalisten regelmäßig in das Blog schauen und bei den einstellenden Kolleginnen und Kollegen auch direkt nachfragen. Man könne Nachrichten auch schneller verbreiten. Daneben spreche auch die Authentizität einer möglicherweise etwas einfacheren Sprache ohne Fußnoten für das Blog.
Das Blog sei auch ein Arbeitsmittel. Parallel zu einer Verzeichnung habe eine Kollegin ihre Fragen im Blog veröffentlicht und über 30 Einträge und Hinweise bekommen.
Das Bloggen habe aber auch Nachteile. So gebe es einen begrenzten Arbeitsaufwand für die Redaktion, einschließlich der Anregung der Kolleginnen und Kollegen zu neuen Beiträgen. Die Reichweite sei nicht konkret fassbar und die Lanzeiterhaltung eine offene Aufgabe.
Als Fazit stellt Herr Wolf aber fest, dass man das Blog auch betreibe, weil es ein Teil der Arbeit sei, der tatsächlich Spaß mache – anders als Kämpfe um Stellen oder adäquate Unterbringung.